Die Tücken des Alltags

Eben bestellt: "Slam", den neuen Roman von Nick Hornby, der am Montag auf Deutsch erscheint. Ich bin gespannt, aber auch etwas besorgt. Immerhin war Hornbys letzter Roman "A Long Way Down" meiner meinung nach nicht unbedingt der große Hit.

Mir scheint, als würde Nick Hornby mit jedem neuen Buch ein wenig nachlassen (Gleiches gilt übrigens auch für John Irving) - hoffentlich belehrt er mich mit "Slam" eines Besseren.

Gestern im Buchladen entdeckt: Einen Erziehungsratgeber für Eltern von pubertierenden Kindern mit dem etwas skurillen Titel Glotze, Pommes, Drogen - und dann? Ja, was dann? Das beantwortet der freundliche und bestimmt auch äußerst kompetente Autor Heinz Kaufmann sicher im Laufe seiner Ausführungen. Trotzdem - selbst die reduzierten 3,95 € erscheinen mir viel zu teuer für ein Werk, das in seinem Titel allen Ernstes behauptet, auf eine Portion Pommes folge naturgemäß irgendwann die Crack-Pfeife. Kein Wunder, dass so ein Buch wie Blei in den Regalen liegt!

Pawel Sanajew: Begrabt mich hinter der Fußleiste (Kunstmann, € 17,90).

Großartiges Buch!

Von der Idee her nicht ganz neu, aber trotzdem lesenswert: "Das Portrait" von Zoe Jenny, dem einstigen Fräuleinwunder (sic) der deutschen Literatur. Das Cover ist aber sensationell häßlich.


Zoe Jenny: "Das Portrait" (Frankfurter Verlagsanstalt; € 19,90).

Wir brauchen keinen zwanghaften Patriotismus als Selbstzweck. Das ist etwas Abscheuliches. Wer in einem großartigen Land lebt, hat die Pflicht, es kritisch zu betrachten, damit es womöglich noch großartiger werden kann. Wir aber werden kulturell immer arroganter, immer eitler. Wir sind dabei, nicht nur das Gefühl für die Schönheit der Demokratie zu verlieren, sondern auch das Gefühl dafür, dass sie in Gefahr ist.
- aus: "Heiliger Krieg: Amerikas Kreuzzug" (2003)



Der große amerikanische Schriftsteller Norman Mailer ist gestorben. Ein Vernünftiger weniger in einem Land voll Irrer.