Die Tücken des Alltags

Zum ersten Mal in diesem Blog: Bären-Content!

Ist er nicht süß, der kleine Nürnberger Eisbär? Bitte jetzt nicht antworten, die Frage ist rein rhetorisch. Natürlich ist er süß!



Ich gebe es zu, ich habe eine Schwäche für Bärentiere im Allgemeinen und für Babybären im Speziellen, auch wenn diese Schwäche bei einigen (vermutlich herzlosen) Damen in meinem Umfeld nur auf Unverständnis stößt.

Als besonders bärenfreundlich sei hier einmal lobend die Stadt Heidelberg erwähnt, die das Eisbärengehege ihres ansonsten eher unspektakulären Tierparks kurzerhand vor die Tore des Zoos verlegt hat. Es liegt also auf der Hand, was zu tun ist: Im Sommer ab nach Heidelberg, an der Neckarwiese auf den Abend warten, dem Karlstorbahnhof einen kurzen Besuch abstatten und danach eines dieser fancy DB-Leihräder ergattern und raus zu den Eisbären radeln, um die Nacht mit Bier und Bären-Content ausklingen lassen. Besser gehts nicht!

Schon die Boomtown Rats ahnten irgendwie im Unterbewusstsein, dass Montage nicht so gut sind. Trotzdem fleht Bob Geldof im wohl einzigen Hit der sehr unterschätzten Band, ihm zu erklären, warum er keine Montage möge. Nun, Herr Geldof, warum sie kein Freund des Montags sind, kann ich ihnen leider nicht erklären, aber bei mir ist das - zumindest heute - so: Wenn schon der Wecker um sechs Uhr (und das nach zwei Wochen gepflegten Nichtstuns) klingelt, ist der Tag im Prinzip gelaufen. Mein Wecker klingelt zwar nicht besonders penetrant, aber trotzdem schmerzt jedes Alarmsignal mindestens so sehr wie ein rechter (oder linker) Haken mitten in die Fresse. Wenn man dann bestürzt feststellen muss, dass die Lieblingsstrickjacke in der Wäsche von Jungs-Größe M auf - grob geschätzt - Kindergröße 140 zusammengeschnurrt ist, sinkt die ohnehin eher schlechte Stimmung noch weiter. Wenn man dann bei eisigem Regen ohne Schirm, Kapuze oder Regenjacke vom Bahnhof nach Hause laufen muss und dann triefend nass in eine ungeheizte Wohnung kommt, erreicht die Laune endgültig einen Tiefpunkt. Und der Tag dauert ja noch zehn Stunden. Und - das wissen wir seit Rudi Völlers Wutrede - jeder Tiefpunkt ist nur relativ. Es kann also heute noch schlimmer kommen...

Adriano Celentano wird heute 70 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!



Neben Celentano feiert dieser Tage ein weiterer italienischer (hüstel) Klassiker einen runden Geburtstag: Maggis Ravioli mit Fleisch in der Sauce aus der Dose werden 50.

Gerade einmal seit ein paar Tagen herrscht hier in Bayern Rauchverbot, und schon flippen die Ersten aus:

* Der Verein zur Erhaltung der Bayerischen Wirtshauskultur warnt vor Rauch-Tourismus nach Österreich.
* Menschen fangen aus Protest wieder mit dem Rauchen an (kein Witz!).
* Eine junge Münchnerin beschwert sich, dass es in ihrem Lieblingsclub stinkt, seitdem nicht mehr alle anderen Gerüche von beißendem Qualm überdeckt werden.

Versteh einer die Welt!

Mir ist eben aufgefallen, dass ich im - zugegebenermaßen noch sehr jungen - Jahr 2008 bisher ausschließlich Geld für musikalische Dinge ausgegeben habe:

* ein Ticket für den nach Winter und Amerika klingenden Christian Kjellvander
* ein Album der nach Sommer und 70er Jahre klingenden Band The Shaky Hands

Übermorgen ist Silvester. Der Tag des Jahres also, der mir wohl am meisten am A.... vorbei geht. Ich frage mich ernsthaft, WAS es genau am Jahreswechsel zu feiern gibt. Der Gedanke, dass schon wieder ein Jahr beginnt, in dem alles noch schlechter wird, bringt mich ebenso wenig in Feierlaune wie der Gedanke an Gevatter Tod, der nun wieder näher an mich und meine Lieben herangerückt ist.

Anstatt zu feiern, mache ich es mir übermorgen also lieber auf dem Sofa bequem und gucke mir endlich einmal DIESEN FILM an, eventuell gefolgt von - passend zum nahenden Rauchverbot - DIESEM.
Zwischendurch höre ich mir noch ein paar Mal "Neues Jahr" von Gisbert zu Knyphausen an und denke an meine Freunde, von denen die meisten auch auf dem Sofa sitzen und sich irgendwelche Filme ansehen werden. Könnte man ja nächstes Jahr auch zusammen machen...

Schon komisch, dass der Weihnachtsmarkt am Morgen des Heiligen Abends bereits abgebaut wird (bis auf eine Würstchenbude, die die halbe Innenstadt mit dem Geruch von ranzigem Fett "erfreute"). Eigentlich wäre doch dann der Begriff Vorweihnachtsmarkt viel treffender. Oder nicht?

Vorhin am Bahnsteig gesehen: Einen Punk, der mit dem Handy telefonierte und Coffee-to-go trank. Anarchie war auch schon mal authentischer.

Während der Club den bitter nötigen Sieg gegen Hertha BSC Berlin einfuhr, lief ich zum ersten Mal in diesem Jahr über den Weihnachtsmarkt. Das war auch schon mal schöner irgendwie...

Und überhaupt - früher war mehr Lametta!

"Da bekommen sie sicher noch was raus", meinte gestern der Heizungsableser. Nicht übel. Geld gespart und ganz nebenbei die Erde quasi im Alleingang gerettet. Fast wie Bono.