Die Tücken des Alltags

Schon die Boomtown Rats ahnten irgendwie im Unterbewusstsein, dass Montage nicht so gut sind. Trotzdem fleht Bob Geldof im wohl einzigen Hit der sehr unterschätzten Band, ihm zu erklären, warum er keine Montage möge. Nun, Herr Geldof, warum sie kein Freund des Montags sind, kann ich ihnen leider nicht erklären, aber bei mir ist das - zumindest heute - so: Wenn schon der Wecker um sechs Uhr (und das nach zwei Wochen gepflegten Nichtstuns) klingelt, ist der Tag im Prinzip gelaufen. Mein Wecker klingelt zwar nicht besonders penetrant, aber trotzdem schmerzt jedes Alarmsignal mindestens so sehr wie ein rechter (oder linker) Haken mitten in die Fresse. Wenn man dann bestürzt feststellen muss, dass die Lieblingsstrickjacke in der Wäsche von Jungs-Größe M auf - grob geschätzt - Kindergröße 140 zusammengeschnurrt ist, sinkt die ohnehin eher schlechte Stimmung noch weiter. Wenn man dann bei eisigem Regen ohne Schirm, Kapuze oder Regenjacke vom Bahnhof nach Hause laufen muss und dann triefend nass in eine ungeheizte Wohnung kommt, erreicht die Laune endgültig einen Tiefpunkt. Und der Tag dauert ja noch zehn Stunden. Und - das wissen wir seit Rudi Völlers Wutrede - jeder Tiefpunkt ist nur relativ. Es kann also heute noch schlimmer kommen...