Mittwoch, 14. November 2007

Also ran; es gibt viel zu tun!

muente

Allein für die Verwendung eines Semikolons im Abschiedsbrief an seine Parteigenossen verdient Franz Müntefering höchste Anerkennung. Viel mehr Lob gebührt dem sicher nicht immer einfachen Münte, der gestern seinen Rücktritt erklärte, für seine Verdienste um die deutsche Politik. Der Rückzug des Arbeitsministers und Vize-Kanzlers ist, wie Nico Fried in der Süddeutschen Zeitung richtig bemerkte, ein Abschied, "bei dem es der Respekt vor dem Privatleben von Franz Müntefering eigentlich verbietet, weiteren Spekulationen nachzugehen". Der 67-jährige führte den sich verschlechternden Gesundheitszustand seiner seit Jahren schwer an Krebs erkrankten Frau Ankepetra als ausschließlichen Grund für seinen Rücktritt an. Daraus Rückschlüsse über den Zustand der SPD oder gar der Großen Koalition zu ziehen, wie es Guido Westerwelle gestern tat, indem er bemerkte, die Koalition sei "in ihrem Herbst angekommen", ist schlichtweg Schwachsinn und obendrein noch äußerst geschmacklos. Natürlich könnte die Niederlage im Streit um den Mindestlohn für Post-Bedienstete Münteferings Abgang beschleunigt haben - ausgelöst hat sie diesen jedoch sicher nicht. Und überhaupt muss man Franz Müntefering auch in dieser Angelegenheit höchsten Respekt zollen. Immerhin war er - ganz im Gegensatz zu Angela Merkel - nicht vor den wirtschaftlichen Interessen der privaten Zustelldienste eingeknickt. Ich finde, die Niederlage im Kampf um den Post-Mindestlohn war in Wahrheit der letzte politische Sieg des großen SPD-Mannes, dessen Ämter nun von Olaf Scholz (Arbeitsminister) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (Vize-Kanzler) übernommen werden. Bleibt nur zu hoffen, dass der anstehende private Kampf für Franz Müntefering und vor allem für seine Ehefrau ebenfalls mit einem Sieg endet.

Dienstag, 13. November 2007

Gehts noch?!

Es steht nicht gut um einen Fußballverein, wenn sich einige "Fans" ernsthaft einen Lothar Matthäus als neuen Trainer herbeiwünschen...

Das allerschönste Kompliment

"Ich finde dich auch sehr fleißig!"

Kann man einer Frau ein schöneres Kompliment machen? Die Kandidaten aus "Bauer sucht Frau" wissen eben, wo es langgeht.

Montag, 12. November 2007

Die Falle (Kain/Ehrlicher)

Schwedenkrimi-Atmosphäre im Leipziger Tatort! Ganz zu Beginn seines letzten Falles sinniert Kommissar Ehrlicher so vor sich hin: "Jetzt gehst du in Rente, und in einem halben Jahr oder einem Jahr haben sie dich vergessen. Scheiß drauf!"
Ein solcher Satz könnte auch von Hakan Nessers Van Veeteren oder von Hennig Mankells Kurt Wallander stammen.
Genau in dieser besonderen, beinahe wehmütigen Atmosphäre lag die Stärke des gestrigen Tatorts mit dem Titel "Die Falle". Bei dem ganzen Wirbel um den Abschied von Peter Sodann, der mit 71 Jahren in den verdienten Ruhestand geht, vergisst man fast, auch Bernd Michael Lade, für den es ebenfalls beim Tatort nicht mehr weitergeht, eine kleine Träne hinterher zu weinen. Ersetzt wird das Duo Sodann/Lade alias Ehrlicher/Kain durch zwei neue Gesichter: Simone Thomalla und Michael Wuttke werden künftig in Leipzig auf Verbrecherjagd gehen.

Ebenfalls neu, liebe Hörspielfreunde, ist der Tatort im Radio. Ab Januar 2008 wird es auf diversen Radiostationen (unter anderem auf Bayern2) und im Internet jeden Monat einen 55 Minuten langen Fall zu hören geben. Noch mehr als im Fernsehen soll im Radio der regionale Bezug der jeweiligen Produktion im Mittelpunkt stehen. Man darf gespannt sein...

16.1.2008, Bayern2 Radio: "Der Emir" (20.05 - 21.00 Uhr).

Sonntag, 11. November 2007

Der Anfang vom Ende?

War DAS jetzt schon der Anfang vom Ende?

Samstag, 10. November 2007

Trauer um Norman Mailer

Wir brauchen keinen zwanghaften Patriotismus als Selbstzweck. Das ist etwas Abscheuliches. Wer in einem großartigen Land lebt, hat die Pflicht, es kritisch zu betrachten, damit es womöglich noch großartiger werden kann. Wir aber werden kulturell immer arroganter, immer eitler. Wir sind dabei, nicht nur das Gefühl für die Schönheit der Demokratie zu verlieren, sondern auch das Gefühl dafür, dass sie in Gefahr ist.
- aus: "Heiliger Krieg: Amerikas Kreuzzug" (2003)

mailer

Der große amerikanische Schriftsteller Norman Mailer ist gestorben. Ein Vernünftiger weniger in einem Land voll Irrer.

Einschalten

Normalerweise kommt im Fernsehen fast ausschließlich Scheiße. Nicht so heute um 23.15 Uhr. Da läuft auf NDR nämlich Ina´s Nacht. Zu Gast ist unter anderem der famose Olli Schulz, der zusammen mit der Band von Anett Louisan und dem dickeren der Wildecker Herzbuben seinen großartigen Song "Rückspiegel" performen wird.

osudhm

Das muss man gesehen haben - heute Abend also unbedingt zu Hause bleiben und um 23.15 Uhr den richtigen Sender einschalten!

[UPDATE 11.11.]
"Rückspiegel" routiniert dargeboten, ein wenig Small Talk mit Ina Müller, schnell noch einen kleinen Tote-Hosen-Diss eingestreut und dann in Richtung Grüner Jäger entschwunden - rechtzeitig, bevor die nervige Annett Louisan kam. Ein sehr souveräner Auftritt von Olli Schulz in einer etwas merkwürdigen Sendung - kann mir jemand erklären, was dieser Shantychor sollte?

Freitag, 9. November 2007

Und wie du wieder aussiehst!

Eigentlich wollte ich hier heute über das gestrige UEFA-Cup-Spiel des FCN schreiben, aber der Schmerz sitzt noch zu tief, um darüber zu sprechen.

Viel lieber erzähle ich von der 20-jährigen Stephie, die gestern in Polylux zu sehen war. Die junge Dame ist ein riesengroßer Fan der Die Ärzte ("der Die Ärzte" klingt jetzt vielleicht komisch, aber das hat schon seine Richtigkeit...immerhin ist "Die Ärzte" ein feststehender Begriff, so wie "Der Spiegel" oder "The Strokes"). Verständlicherweise freut sie sich sehr, dass die Band neulich ein neues Album veröffentlicht hat. Noch mehr freut sich Stephie allerdings auf die bald beginnende Tour. Gleich 15 Konzerte ihrer Lieblinge wird sie in den nächsten Monaten besuchen, was ihr einen Großteil ihres Ersparten kosten wird. Vor lauter Vorfreude hat sich Stephie bereits das Motto der Tour als Tattoo stechen lassen. Dieses lautet "Es wird eng" und nun ratet mal, an welcher Körperstelle das jetzt für alle Ewigkeit steht! Ein kleiner Tipp: Es ist nicht das Schulterblatt.

Donnerstag, 8. November 2007

Apfelwein und Spatzen-Käse

Die EU-Kommission will den Begriff "Apfelwein" verbieten. Christoph Hickmann schreibt dazu in der Süddeutschen Zeitung:

"Der größte Teil der großen EU-Verbraucherfamilie aber lebt außerhalb Hessens und weiß nicht so genau, was er sich unter Apfelwein oder auch "Stöffche" vorzustellen hat. Dieser Teil könnte durch das Wort "Wein" in die Irre geführt werden, so dachte man sich das in Brüssel. Im Entwurf für die neue EU-Weinmarktverordnungist deshalb vorgesehen, dass nur noch solche Getränke als Wein bezeichnet werden dürfen, die aus Trauben hergestellt sind. Man muss sich einfach mal vorstellen, was in Bayernlos wäre, kämen Brüsseler Bürokraten auf die Idee, dass der Leberkäs nicht mehr Leberkäs heißen darf, weil er nicht aus Milch besteht, was etwa maltesische Vegetarier mit eingeschränkter Geruchs- und Sehfähigkeit zu fatalen Fehlbissen verleiten könnte. Wahrscheinlich stünde am Ende der EU-Austritt Bayerns."

Falls nun jemand entsetzt feststellen musste, dass er sich jahrelang in dem Glauben, es sei Gouda, fälschlicherweise Leberkäs aufs Brot gelegt hat: DIESER Käse ist garantiert aus Kuhmilch hergestellt.

Kaese

Dadurch erhält auch der Begriff "Kässpatzen" eine völlig neue Bedeutung.

Mittwoch, 7. November 2007

Über Bushido "gerichtert"

"Also diesem Typen muss man einfach jede Berechtigung entziehen. Das ist Musik für Zwölfjährige. Fertig. Feierabend. Aus. Zwölfjährige sagen nun mal gerne "Muschi", "Pimmel" und "Kacka", und sie sagen auch gerne "Ghetto", "Rap" und "Gangster". Guck dir den Typen doch an. Der sieht aus wie ein plumper Fußballer. Der ist so sehr Ghetto wie mein linker Fuß."
- Daniel Richter über Bushido

Wer Lust auf noch mehr Boshaftigkeiten hat, der lese bitte HIER, was das britische Time Out Magazine von James Blunt hält.

Wer lieber wissen möchte, welcher plumpe Fußballer Bushido verblüffend ähnlich sieht, der klicke HIER.

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